Die Kleinkinder-Gruppe
Die unter drei-jährigen Kinder betreuen wir an fünf Vormittagen pro Woche.Die Hülle für die Kinder dieses Lebensalters schaffen wir durch die Gestaltung des Raumes, das Eingehen auf Schlafbedürfnisse, einen rhythmisch gegliederten Ablauf sowie Aufbau des Vertrauens durch behutsames Eingewöhnen. Durch Spaziergänge, Fingerspiele, kleine Reigen, Lieder, bewegliche und naturbelassene Materialien begleiten wir die Entdeckungs- und Bewegungsfreude.
Ein großes Anliegen ist es uns, den Kindern Raum und Atmosphäre zu geben, in der die Sinne sich entfalten und die menschlichen Grundfähigkeiten (Aufrichten, Sprechen, Denken) sich selbst entwickeln können.
Die Gruppe der Kindergartenkinder
Die Kinder zwischen drei und sechs Jahren werden in der Spielstube betreut. Zehn bis 18 Kinder bilden eine Gruppe die von einem Waldorfkindergärtner betreut wird. Der Vormittag ist rhythmisch gestaltet. Freies Spiel und gemeinsames Tun wechseln sich ab. Wir beginnen den Vormittag mit einer freien Spielzeit, denn „das Spiel ist der Beruf jedes Kindes“ (Achim Krenz). Zum Morgenkreis kommen wir alle zusammen, um zu vespern, Märchen zu hören und gemeinsam zu spielen. Zweimal wöchentlich bekommen wir Besuch von unserer Eurythmistin. Nach dem Morgenkreis geht ein Teil der Gruppe nach draußen, wir besuchen die Tiere des Alpenhofes und spielen am Sandkasten. Zum Mittagessen kommen wir wieder in der Spielstube zusammen. Nach dem Mittagessen kommen die Kinder zur Mittagsruhe zu Mama oder Papa zurück.
Die Nachmittagsbetreuung für die Spielstubenkinder ist freiwillig und findet von 14:00 bis 16:30 Uhr statt. Die Zeit verbringen wir überwiegend in der Natur und gehen je nach Wetter und Jahreszeit wandern, rodeln, in den Zwergenwald oder auf unseren Spielplatz.
Die Schulkindergruppe
„Die Erst - bis Siebtklässler in einer Gruppe? Das kann doch gar nicht klappen!“ Eine Anmerkung, die uns häufig begegnet. Doch in der Praxis zeigt es sich immer wieder, dass es bei uns oft gerade die Altersmischung ist, die das besondere Flair ausmacht. Wir möchten Ihnen einige Beobachtungen schildern, die wir so oder ähnlich in vielen Kuren erleben:
Die Kleinsten der Gruppe nehmen bei uns oft einen Sonderstatus ein und werden von den älteren Kindern umsorgt. Oft sind die Kleinen mit Stolz erfüllt, hier bereits zu den Großen zu gehören. Die Größeren können dann als Vorbild dienen und den Kleinen helfen.
Ältere Kinder, die der Gruppe oft erst skeptisch gegenüber stehen, legen ihre Scheu oft nach und nach ab und genießen es, noch einmal Aktivitäten wie Versteckspielen aufgreifen zu können, die sie in einer altershomogenen Gruppe als „uncool“ abtun müssten.
Ältere Kinder mit Entwicklungsverzögerungen im Sozialverhalten können aus ihrer gewohnten Außenseiterrolle dadurch ausbrechen, dass sie hier Kontakte zu jüngeren Kindern knüpfen. So wachsen die Kinder in unseren Gruppen schon nach kürzester Zeit eng zusammen und lernen miteinander und aneinander. - Das ist der Grund, warum wir die Altersmischung nicht als „zu bewältigendes Problem“, sondern als Chance für alle sehen!
Der Kuraufenthalt im Alpenhof soll für die Kinder mehr sein, als nur ein Ferienlager oder eine Aufbewahrung. Unser Anspruch ist es, im Sinne der Waldorfpädagogik den Aufenthalt der Kinder so zu gestalten, dass Kopf, Herz und Hand gleichermaßen angesprochen werden. Diesem Anspruch versuchen wir gerecht zu werden, indem wir die Gruppe über den Tag verteilt durch verschiedene Phasen, vom Künstlerisch-Handwerklichen über das Kognitive bis hin zum praktischen Tun und zum Erleben der Natur führen und damit das ganze dreigliedrige Wesen des Menschen ansprechen.
Wir sind der Meinung, dass der Aufenthalt im Alpenhof für alle Kinder, auch für die so genannten Begleitkinder, einen Kurcharakter haben und zu einem Kurerfolg führen soll. Ein wesentliches Therapeutikum ist dabei die gemeinsame Tätigkeit und das gemeinsame Erleben in der Gruppe. Daher setzen wir bewusst auf unser eigenes Programm und bearbeiten keine von zu Hause mitgebrachten Hausaufgaben.
Um einen kleinen Einblick in dieses Programm zu gewähren, hier ein exemplarischer Tagesablauf in der Schulgruppe. Dieser gestaltet sich natürlich je nach Jahreszeit und Situation der Kinder in der Gruppe für jede Kur individuell.
Nach dem Frühstück mit den Müttern kommen die Kinder bis 8:30 Uhr in die „Grüntenstube“ und versammeln sich zum gemeinsamen Singen und Musizieren. Nach einer kurzen Pause steht der zweite Teil des Vormittages im Zeichen des künstlerischen gestaltens.
Allen handwerklich-künstlerischen Aktivitäten ist gemein, dass sie sich entweder aus dem direkten Umfeld des Alpenhofes ergeben, oder ein gemeinsamer Beitrag für die gesamte Kurgemeinschaft sind. Dabei sollen die Kinder die Projekte selbst als ein Ganzes erleben. So plastizieren wir Ton, den wir selber aus dem Bach holen und zubereiten und schnitzen das Holz, welches wir gemeinsam bei einem unserer vorherigen Ausflüge an einem Fluss geholt haben u.v.m.
Anschließend gibt es ein gemeinsames Mittagessen. Tisch decken, Speisen auftragen, sich gegenseitig bedienen, Tischgespräche pflegen, gemeinsam abtragen und putzen gehört dabei zu den täglichen Aufgaben der Schüler.
Nach einer Mittagspause treffen wir uns um 14:00 h wieder, um den Nachmittag draußen zu verbringen. Wir unternehmen kleinere und größere Wanderungen, Geländespiele und vieles mehr in der Umgebung des Alpenhofes. Dabei stehen Ziele wie Kreativität, Zusammenarbeit, Rücksichtnahme, Zusammenhalt in der Gruppe sowie das gemeinsame Erleben der Natur im Vordergrund. So Mancher wird hier an seine eigenen Grenzen kommen und diese dann mit Hilfe der Anderen überwinden lernen.
Die Jahreszeiten mit den verschiedenen Wetterlagen und Jahresfesten beeinflussen und bereichern unser tägliches Programm. Um auch wirklich be jedem Wetter mit allen Kindern die Natur erleben zu können, beachten Sie bitte unsere Packliste.
Am ersten Kursamstag sind alle Kindergruppen zum Kennenlernen geöffnet.